Besuch in den Mauern des Lauenburger Schlossturms

Donnerstag, 10.05.2018 – Da braut sich über der Elbe was zusammen und ein schwerer Gewittersturm sollte das Lauenburgische treffen, hieß es im Wetterbericht zu Himmelfahrt. Schnell die Kamera geschnappt und rauf zum Schloss. Doch zum Glück für Lauenburg zog das Unwetter an der Elbestadt vorbei. Es blieb bei mächtigen Wolkentürmen und starkem Wind – und, welch Glück: Der Schlossturm war geöffnet. Also rein mit der Kamera und rauf auf den Turm. Hier ein paar Impressionen aus dem Inneren des Lauenburger Wahrzeichens.
Wendeltreppe im Lauenburger Schlossturm
Die enge Wendeltreppe führt nach oben in den Schlossturm.

Mittelalter erleben

Der Lauenburger Schlossturm war Teil einer Festung, die Bernhard von Askanien im Jahre 1182 errichten lies. Doch so richtig fertiggestellt und in seiner Funktion als mächtiger Geschützturm wurde er erst 1477 – nach 20-jähriger Bauzeit. Geschütztürme wurden nötig, weil mit dem Aufkommen von Kanonen und anderen Feuerwaffen die üblichen Befestigungen aus Wällen und Gräben nicht mehr ausreichten, um anstürmende Truppen abzuwehren. Im unteren Teil des Turmes kann dieses noch heute sehr gut nachverfolgt werden.
Fenster im Lauenburger Schlossturm

Festung für die Ewigkeit

Die Mauern des Turms sind über zwei Meter dick und die Schießscharten verengen sich nach außen. Die Öffnungen waren auf die strategisch wichtigen Punkte der Stadt ausgerichtet und die Angreifen hatten es nicht leicht, die Besatzung des Turmes zu treffen. Zu erkennen ist im unteren Teil die spätere Verwendung als Gefängnis in der Zeit der Dänen-Herrschaft ab dem Jahre 1817. Die Gefängniszellen sind zum Teil noch mit der damaligen Inneneinrichtung ausgestattet und die schweren Holztüren mit den Metallbeschlägen ließen keine Chance auf ein Entkommen.

Nur der untere Teil noch erhalten

Über dem Gefängnis und den Geschützkammern gab es noch weitere Stockwerke für die Verteidigung mit leichteren Waffen und kleineren Kanonen. Davon ist heute aber nichts mehr zu sehen. Vermutlich wurde dieses beim großen Brand des Schlosses im Jahre 1616 so schwer beschädigt, dass es abgetragen werden musste. Seit dem letzten Umbau im Jahre 1725 hat der Turm seine heutige Gestalt. Nach der steinernen Wendeltreppe führen dann zwei Holztreppen bis in den Glockenturm.
Holztreppe im Lauenburger Schlossturm
Die erste Treppe führt bis zur Ebene des Uhrwerks.

Über die zweite Treppe geht es hinaus in den Glockenturm.

Toller Ausblick

In Betrieb sind die Glocken nicht mehr. Man kann sich aber gefährlich den Kopf dran stoßen, wenn man nicht aufpasst. Wer sich die Mühe macht und die Stufen des Bauwerks erklimmt, wird mit einem einmaligen Blick belohnt: Man sieht die Stadt, die Maria-Magdalenen-Kirche, die Elbe und das Lauenburger Schloss.
Blick vom Lauenburger Schlossturm auf die Elbe

Das Lauenburger Schloss von oben.

Das Lapidarium im Lauenburger Schlossturm

Früher diente dieser Bereich tief unten im Turm als gut geschütztes Pulverlager für die mächtigen Kanonen. Heute sind hier einige Reste des von Herzog Franz dem II. errichteten kirchlichen Ehrenmales zu sehen – mehr oder minder gut erhalten. Dazu gehört unter anderem die Ahnenfigur von Heinrich dem Löwen. Er lebte von 1130 bis 1195. Die Bestimmung gilt es sicher aufgrund der Löwenmaske am Schulterpolster und dem Löwen zu seinen Füßen.

 

Neben dem Lauenburger Schlossturm hat die Stadt an der Elbe noch viel mehr zu bieten. Hier findest du weitere Übersicht zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Übernachtungsmöglichkeiten. Wie schön unser Lauenburg ist, das siehst du in meinen Bildergalerien. Und wenn du zukünftig immer informiert werden möchtest, wenn es hier etwas Neues gibt, dann folge mir doch einfach auf Facebook.

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